Nationales Tierwohlmonitoring mit 2,95 Mio. Kühen
Bonn, den 23.06.2025
Fakten zum Tierwohl von 2,95 Mio. Kühen aus über 30.400 Betrieben bietet das nationale Tierwohlmonitoring von Q Check und setzt damit Maßstäbe.
Für 88,3 % aller Milchkühe in Deutschland haben die Milchkontrollverbände und Rechenzentren (Rinder Daten Verbund (RDV) und Vereinigte Informationssysteme Tierhaltung w.V. (vit)) im Bundesverband Rind und Schwein e.V. (BRS) Tierwohl-Indikatoren berechnet und dazu die Fakten von rund 2,95 Mio. Kühen aus über 30.400 Betrieben zusammengetragen. Q Check bündelt diese Indikatoren als nationales Tierwohlmonitoring in der Milchviehhaltung.
Die jüngsten Ergebnisse des bundesweiten Tierwohlmonitorings belegen das Tierwohl in der deutschen Milchviehhaltung. Die Grundlage der zusammengeführten Informationen bildet eine einheitliche Erfassung von Daten aller deutschen Milchkontrollorganisationen sowie Informationen aus HI-Tier, auf deren Grundlage mit Hilfe standardisierter Methoden die Tierwohlindikatoren berechnet werden. Diese werden in anonymisierter Form von den Rechenzentren Rinder Daten Verbund (RDV) und Vereinigte Informationssysteme Tierhaltung w.V. (vit) zusammengeführt und aufbereitet. Mit der jährlichen Veröffentlichung der Q Check Indikatoren wird neben dem Status quo auch die Entwicklung des Tierwohls im deutschen Milchviehsektor dokumentiert. Die Tierwohlindikatoren wurden im Rahmen eines mit Bundesmitteln finanzierten Projektes mit Unterstützung von über 200 Experten und Stakeholdern als wesentliche Kennziffern zur Evaluierung des Tierwohls in den deutschen Milchviehbetrieben definiert.
Tabelle: Q Check Nationales Monitoring 2024 mit Warn- und Zielwerten, zum Vergrößern bitte anklicken.

Die Ergebnisse aus dem Jahr 2024 zeigen, dass in den besten Betrieben rund 75 % der Kühe einen niedrigen Zellgehalt (≤ 100.000 Zellen/ml Milch) aufweisen – ein klares Zeichen für eine gute Eutergesundheit. Die Kälberverluste (Tag 8 – 28) sowie die Aufzuchtverluste (Tag 29 – 180) blieben ebenfalls stabil auf einem niedrigen Niveau. Angesichts der im vergangenen Jahr stark verbreiteten Blauzungenkrankheit waren leichte Verschlechterungen einzelner Tierwohlindikatoren zu erwarten. So zeigt sich bei der Merzungs-/Abgangsrate der Kühe im Vergleich zum Vorjahr eine leichte Verschlechterung.
Neben der Veröffentlichung des nationalen Tierwohlmonitorings stellen die Milchkontrollverbände ihren Mitgliedsbetrieben die definierten Indikatoren mit dem Q Check-Report auf betrieblicher Ebene zur Verfügung. Mit inner- und überbetrieblichen Vergleichswerten unterstützen diese bei der Erkennung möglicher Schwachstellen in den ausgewerteten Bereichen und zeigen Optimierungspotential im betrieblichen Herdenmanagement auf. Der Q Check-Report bietet den Tierhaltern zudem eine Unterstützung bei der nach dem Tierschutzgesetz verpflichtenden Eigenkontrolle an. Auch die aktuelle Auswertung für das nationale Tierwohlmonitoring zeigt, dass die überdurchschnittlich guten Betriebe die von den Experten definierten Zielwerte erreichen.
Weitere Informationen erhalten Sie unter www.q-check.org.
Darstellung in Perzentilen:
Die Betriebe werden für den für sie berechneten Indikator nach Perzentilen eingeteilt. Hierbei werden dem Indikatorwert nach alle Betriebe in 100 umfangsgleiche Teile zerlegt; d.h., jedes der 100 Perzentile enthält gleich viele Betriebe. So ist der Median der Indikatorwert, bei dem 50% der Betrieb darüber- bzw. darunterliegen. In dem nationalen Monitoring sind weiterhin für jeden Indikator die Grenzwerte für “++” (90% Perzentil), “+” (75% Perzentil), “-” (25% Perzentil) und “–” (10% Perzentil) angegeben. Das 90% Perzentil ist z.B. der Wert, den die 10% der „stärksten Betriebe“ überschreiten und das 25% Perzentil der Wert, den die 25% der „schwächsten Betriebe“ nicht erreichen.
Kontakt:
Q Check-Bündlergruppe
- Deutscher Verband für Leistungs- und Qualitätsprüfungen e.V. (DLQ), Bonn
- Landeskuratorium der Erzeugerringe für tierische Veredelung in Bayern e.V. (LKV Bayern), München
- Vereinigte Informationssysteme Tierhaltung w. V. (vit), Verden
Dr. Norbert Wirtz
Mail: n.wirtz@rind-schwein.de